Sponsoring der Anker-Jugendarbeit ist für den Chef der Axiom Nord GmbH mehr als eine finanzielle Frage (Ostseeanzeiger)
Wismar – Das Sponsoring der regionalen Wirtschaft ist für den FC Anker Wismar eine der tragenden Säulen der Vereinsarbeit. Die vielfältige finanzielle und materielle Unterstützung zahlreicher kleiner und mittelständischer Unternehmen aus Wismar und Umgebung hat es in den zurückliegenden Jahren ermöglicht, ein hohes Niveau vorrangig in der Nachwuchsarbeit zu erreichen. Mehr als 300 Kinder und Jugendliche aller Altersklassen nehmen aktuell am Trainings- und Spielbetrieb des größten Fußballvereins in der Hansestadt teil.
Seit vorigem Jahr findet sich in der Liste der Sponsoren auch das Wismarer Personaldienstleistungsunternehmen Axiom Nord GmbH. Damit ist erstmals eine Firma aus der Zeitarbeitsbranche vertreten. Er sei von Anker-Vorstandsmitglied Heiko Moll angesprochen worden, sagt Axiom-Gründer und -Geschäftsführer Kay Böttner. „Wir hatten beruflich miteinander zu tun. Bevor ich jedoch zugesagt habe, wollte ich mir zunächst ein eigenes Bild von der Nachwuchsarbeit machen.“ Moll habe ihn dann zu einem Spiel der A-Junioren mitgenommen. Der Eindruck war überzeugend. „Die Jungs spielen einen schönen Fußball.“
Eine sachkundige Einschätzung, denn der 51-jährige Axiom-Chef hat in seinen Jugendtagen in Thüringen selbst aktiv Fußball gespielt. „Bei Lok Saalfeld, als linker Verteidiger.“ Auch heute noch ist er am Ball, in einer Freizeitmannschaft, in der Sporthalle Dorf Mecklenburg. Diese treffen sich einmal in der Woche dienstags zum Freizeit-Kick.
Seit er sich als Sponsor speziell um die A-Junioren von Anker kümmert, ist er viel öfters in Sachen Fußball unterwegs. Im vergangenen Jahr war er regelmäßig bei den Spielen der Jugendmannschaft dabei. Auch auswärts. Die Begleitung der A-Junioren habe sich zu einer Form der Freizeitgestaltung entwickelt, staunt Böttner selbst ein wenig über diesen Sponsoring-Effekt. Neben einem festen Geldbetrag für den Verein habe er auch unkonventionell dabei geholfen, dicke strapazierfähige Übergangsjacken zu beschaffen und das A-Team mit einheitlichen Sporttaschen auszustatten.
Das Motiv für das Engagement beim FC Anker liegt für Böttner in der ambitionierten Kinder- und Jugendarbeit des Vereins. „Durch den Mannschaftssport Fußball lernen die jungen Menschen, vernünftig miteinander umzugehen und sich Tugenden wie Respekt, Disziplin und Teamgeist anzueignen.“ Das sei umso wertvoller, weil die Heranwachsenden so gut gerüstet sind, um auch im späteren Leben zu bestehen. Das sagt Böttner nicht ohne Eigennutz. Er verhehlt nicht, als Sponsor auch eine Lanze für die Zeitarbeit brechen zu wollen. Rund 300 externe Mitarbeiter zählt das eigene Unternehmen an 4 Standorten. Die Branche werde in der Öffentlichkeit oft unfair betrachtet, obwohl selbst die Gewerkschaften mit Tochterfirmen in der Zeitarbeit aktiv sind. Die Branche biete gute berufliche Chancen. „Vielleicht künftig auch für den einen oder anderen Nachwuchsspieler von Anker.“
Der Fußballverein fährt seit längerem die konsequente Linie, die sportlichen Belange der jugendlichen Kicker eng mit den beruflichen zu verknüpfen. „Um den Bürgern der Hansestadt attraktiven und erfolgreichen Fußball bieten zu können, ist es für den Verein existenziell, vor Ort seinen sportlichen Leistungsträgern eine Ausbildung und darüber hinaus berufliche Entwicklungschancen zu ermöglichen.“ so Anker-Präsident Reinhart Kny. Einen entscheidenden Part würden dabei die Sponsoren des FC Anker Wismar übernehmen.
THOMAS SCHWANDT
Mehr Infos: www.fc-anker.de